Mitte März hatte der Kreisvorstand von Bündnis 90/ Die Grünen zu einer Vorstandsklausur eingeladen. Der ganztägige Workshop stand unter dem Titel Strategischer Wahlkampf mit Zielrichtung auf die Kommunalwahlen 2026. Neben den Vorstandsmitgliedern konnten auch interessierte Parteimitglieder aus dem Kreisverband an der Schulung teilnehmen.
Mediator Thomas Ziehl begrüßte im Grünen Büro ein knappes Dutzend Gäste zusammen mit Co-Moderatorin Cynthia Hohlstein-Damm. Von Anfang an waren die Teilnehmenden aufgefordert sich einzubringen. Schon die Frage, wann sie den Workshop als erfolgreich ansehen würden, zeigte, wie verschieden die Erwartungen und Denkansätze der Einzelnen waren. Kernthemen sammeln, die eigene Motivation oder auch den Teamgeist stärken oder einfach neue Ideen bekommen, wurden als Erwartungen genannt.
Der Vormittag galt der Analyse der eigenen Kompetenzen und Motivation, aber auch der Diskussion der Wahlergebnisse der letzten Kommunalwahlen. Die Frage nach Erfolgen der Grünen brachte eine Vielzahl von Antworten, hatten sie doch über Anträge und Anregungen eine Vielzahl von Neuerungen erreicht: Angesprochen wurden unter anderem das Naturbad von Metten, die Ansiedlung des Gewerbegebiets von Metten an der Autobahn und nicht im Vogelschutzgebiet oder auch die moderne Kläranlage von Offenberg. Als Erfolg der Politik der Grünen sieht man auch die Einstellung eines Klimamanagers. Im Bereich des Verkehrswesens wurden die mehr als verdoppelte Anzahl von Zonen mit Tempo 30 genannt, die neue Stellplatzsatzung für Deggendorf und der Ladesäulenausbau. Im Bereich Klimaschutz verwies der Kreisvorsitzende Christian Heilmann-Tröster auf die deutlich gestiegene Anzahl von PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden und auf das Solarkataster mit Ertragseinschätzung. Auf fast allen Schulen fänden sich Solaranlagen. Auch im Bereich der Transparenz gebe es Fortschritte: Anfragen und Anträge seien via Internet einzusehen. Besonders erfreulich sei die Förderung von ökologischem Bauen und das Konzept des klimagerechten Bauens. Auf die Grünen führte der Kreisvorsitzende zurück, dass im Rahmen der sozialgerechten Bodennutzung private Grundstückseigentümer auch einen Anteil der geplanten Wohnungseinheiten für Haushalte mit unteren und niedrigen Einkommen anbieten müssen. An den Kosten und Lasten der kommunalen Bauleitplanung, wie z.B. der Einrichtung zusätzlicher Kita-Plätze müssen sie sich beteiligen.
Thematisiert wurde aber auch, was noch nicht erreicht oder auch zurückgenommen wurde. Nicht realisiert sei unter anderem der vor Jahren versprochene Shuttlebus zum Elypso, Live-Übertragungen von Stadtratsitzungen gebe es immer noch nicht. Die Buslinien seien ausgedünnt worden, statt in kürzeren Abständen zu fahren.
An Visionen, wie Deggendorf zukünftig aussehen könnte, mangelte es den Teilnehmenden nicht: Deggendorf wird seniorengerecht mit digitalen Zugängen und ohne Altersdiskriminierung. Deggendorf steht für Inklusion und Vielfalt. Deggendorf hat genügend Kita-Plätze und selbstverständlich ein Frauenhaus. Der ÖPNV ist elektrifiziert und funktioniert überall. Fahrradautobahnen verbinden die Gemeinden. Nach zahlreichen weiteren Vorschlägen und einer Mittagspause ging es am Nachmittag an die konkrete Wahlkampfplanung. Die nächsten Schritte und Maßnahmen zur Wahlkampfplanung wurden diskutiert, ebenso die Organisation von Wahlkampfteams und Planung der Wahlkampflisten.Nach den zusammenfassenden Worten von Thomas Ziehl und Cynthia Hohlstein-Damm bestätigten die Anwesenden den beiden Moderatoren, dass sich die Erwartungen an den Workshop erfüllt hätten. Man gehe mit vielen guten Ansätzen, einem durchdachten Konzept und voll Motivation in den Wahlkampf, so das Fazit der Runde.
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