Frauen in Toppositionen erstmals in der Mehrheit

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Monopolkommission & Sachverständigenrat.

Erstmals seit 1949 stellen Frauen die Mehrheit in den beiden wirtschaftspolitischen Top-Beratungsgremien der Bundesregierung.

Gestern wurde der Digitalunternehmerin, Betriebswirtin und Tech-Powerfrau Constanze Buchheim ihre Ernennungsurkunde als Mitglied der Monopolkommission überreicht. Die unabhängige Monopolkommission berät die Bundesregierung in allen Fragen der Wettbewerbspolitik. Mit Constanze Buchheim stellen erstmals überhaupt Frauen die Mehrheit.

Noch grundlegender ist der Wandel im Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung, oder „Die Wirtschaftsweisen„. Das unabhängige Gremium berät die Bundesregierung in allen Fragen der Wirtschaftspolitik. Wie die Monopolkommission hat der Sachverständigenrat eine spannende Geschichte. Und wie die Monopolkommission wurde der Sachverständigenrat stets von einem Mann geleitet. Das ist nun – endlich – zum ersten Mal anders. Mit Professorin Monika Schnitzer wurde in der letzten Woche eine Top-Ökonomin zur Chefin gewählt.

Außerdem wurde mit Prof. Ulrike Malmendier eine weitere Ökonomin in den Sachverständigenrat berufen – gemeinsam mit Prof. Martin Werding. Sie hat im bekannten Google Scholar Citations – ein Index als Maß der Forschungsstärke – mehr als doppelt so viele Zitierungen, wie die anderen vier Mitglieder des Sachverständigenrats zusammen. Nummer zwei aus dem Sachverständigenrat ist Prof’in Schnitzer. Die Top-Frauen sind also auch noch forschungsstark!

Der Weg zur Gleichberechtigung in Top-Positionen der wirtschaftspolitischen Beratung ist trotzdem noch lang. Von einer Benachteiligung von Männern kann keine Rede sein. So werden alle wichtigen Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland von Männern geleitet.
Nur mit starken Vorbildern verändert sich die Studienwahl und Orientierung im Studium. Doch genau wie der Blick an die Spitzen von Wirtschaft und Wirtschaftspolitik lohnt, so braucht es mindestens genauso sehr den Blick an das untere Ende der Karriereleiter. Denn gerade Berufe, in denen Frauen dominieren wie z.B. Pflege, soziale Berufe und persönliche Dienstleistungen sind oft unterbezahlt. Sie brauchen eine Aufwertung. Die Erhöhung des Mindestlohns ist dafür wichtig. Tarifverträge müssen überall gelten und anständige Löhne sichern. Frauen verdienen mehr – an der Spitze wie in sogenannten Niedriglohnberufen.

Quelle: Sven Giegold
Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

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