Leserbrief an die PNP 16. Februar 201821. Februar 2018 Uns erreichte diese Woche ein Leserbrief von Ulf Sommer zur Situation des ÖPNV, den wir hier mit seiner freundlichen Genehmigung veröffentlichen: Den entsprechenden Artikel in der PNP finden Sie online unter http://plus.pnp.de/lokales/viechtach/?em_cnt=2831570. Lesen Sie hier den Leserbrief von Herrn Sommer dazu: Liebe Leser, für mich bedeutet diese Entscheidung nun leider, daß der Probebetrieb für unsere Landesregierung nur eins bedeutet : man will den Anhängern der Regentalbahn damit zeigen, daß jegliche Reaktivierung keine Chancen hat ! – Der Grund hierfür ist : Vertrauensschutz ! Übersetzt bedeutet dies ein wenig überspitzt : Habt Vertrauen, daß Ihr keinen ÖPNV in Viechtach und Umgebung bekommt. – Habt Vertrauen, daß Ihr ohne Führerschein ( verschuldet oder unverschuldet z.B. im Fall von Krankheit ) und Auto diese Gegend verlassen müsst, da Ihr nicht mobil seit und weder zur Arbeit oder zum Arzt fahren könnt! Habt weiterhin vertrauen, daß wenn Frau und Mann gemeinsam arbeiten, ein zweites Auto unerlässlich ist! Habt Vertrauen in das große allgegenwärtige NICHTS.- Was bietet man den Menschen denn tatsächlich an ? Darüber bin ich wirklich sehr ungehalten. Die selbst auferlegten Kriterien des Landes haben ihrerseits fachlich schwere Mängel. – Das wirkliche Kosten – Nutzen Verhältnis wird z.B. nicht dargestellt. Die Wechselwirkungen, z.B. Erhöhung der Fahrgastzahlen auf den angrenzenden Strecken, gehen nicht in die Rechnung ein. Der Raum um Viechtach hatte vor dem Probebetrieb keinen nennenswerten ÖPNV mehr. Das Land hat dies bislang wenig gestört. Die vom Land selbst prognostizierten Fahrgastzahlen von ca. 300 Reisenden / km sind im Querschnitt der Strecke heute fast doppelt so hoch. – Und dies nach 1 1/2 Jahren. – Hat sich die BEG nicht völlig verkalkuliert ?- Hat dies vielleicht etwas mit der Abneigung gegen einen regulären Betrieb zu tun ? – Na, das wollen wir doch besser lieber ausschließen. Denkt man an die getätigten Investitionen, so sind bereits mehrere Millionen verbaut. Nun, die Strecke ist ja auch die Verbindung mit den höchsten Fahrgastzahlen des gesamten Netzes im Bayerischen Wald, sieht man einmal von Plattling-Bayerisch Eisenstein oder Cham – Furth im Wald ab. Das Argument, daß Investitionen in die Strecke höher sind wie bei Bestandsstrecken zählt hier nicht, da die Verbindung bereits vorhanden war und nun in vielen Teilen bereits ausgebaut wurde. Es handelt sich nicht um einen totalen Neubau, sondern um die Aufnahme des Personenverkehrs auf bestehenden Gleisen. – Jede Bestandsstrecke muß zwangsläufig auch saniert werden. Dabei laufen ähnlich hohe Kosten auf. Die Fahrgastzahlen haben sich gleichfalls innerhalb kurzer Zeit um 30% erhöht, Tendenz weiter steigend.- Eine 2 jährige Probezeit ist für das Einschwingen der Strecke auf den endgültigen Endzustand der Auslastung noch viel zu kurz. Eisenbahnfahren wird immer beliebter. Ein Probebetrieb sollte daher wenigstens auf 3 – 5 Jahre ausgedehnt werden. Hat jemand die zusätzlichen Gäste der Region berücksichtigt, die nie nach Viechtach gekommen wären. In Großstädten ist die Zeit lange vorbei, daß jeder Einwohner ein eigenes Auto hat. Wer dankt Herrn Dr. Schlüter und “ Go-Vit“ für deren aufopferungsvolle Arbeit zur Entwicklung dieser Region ? – Herr Dr. Schlüter ist ein Visionär in jeder Hinsicht. – Er und der Verein sind maßgeblich Initiatoren und Unterstützer des Probebetriebes auf dieser Strecke. Durch die Wiederaufnahme des Verkehrs hat Viechtach wieder eine öffentliche Anbindung bekommen. Welche Anstrengungen hat denn eigentlich die BEG aufzuweisen, um diesen Verkehr einen Erfolg werden zu lassen ? – Wozu brauchen wir dann eigentlich die Enquete-Kommission. um deren Anregungen so stumpf abzuwehren ? – Wo bleibt die sehr oft zitierte Gleichstellung von Stadt und Land“ gez. Ulf Sommer