Mit dem Rad zur Arbeit!

Zweite Fahrraddemo Im Landkreis Deggendorf

Am Samstag 15.10. schwangen sich im ganzen Landkreis wieder Menschen aufs Rad um in Plattling kräftig für die Mobilitätswende zu demonstrieren. Die Radfahrer ließen sich von der ungünstigen Witterung nicht aufhalten und so wurden schon auf der Sternfahrt zum Treffpunkt der eigentlichen Rad-Demo einige Gefahrenpunkte dokumentiert. Das Organisatorenbündnis von Radentscheid Bayern will die ausfindig gemachten Schwachstellen nun auch online zugänglich machen und an den Landkreis weitergeben.

Die Strecke von Pankofen-Mühle bis zum Plattlinger Ludwigsplatz legte die – für die Wetterverhältnisse beachtliche – Gruppe von ca. 40 Radler*Innen gemeinsam als Demonstrationszug zurück. Die folgende Kundgebung auf dem Ludwigsplatz widmete sich in mehreren Redebeiträgen verschiedenen Mobilitätsthemen. Zugleich wurden Unterschriften für den Klimaentscheid Deggendorf und das Volksbegehren Radentscheid Bayern gesammelt. Diese heuer gestartete Initiative macht deutlich, dass der Landkreis Deggendorf kein Einzelfall ist, obwohl man sich in ganz Bayern seit Jahren für mehr Fahrrad und ÖPNV stark macht. Mehr Infos zum Thema unter: radentscheid-bayern.de.

Maren Lex, Vorstand im KV der Grünen Deggendorf

Für Maren Lex, Grünen-Vorstand im Landkreis Deggendorf, ist das Fahrrad in all seinen Formen für kurze und mittlere Entfernungen DIE schnelle, gesunde und umweltfreundliche Mobilität. „Das Rad kann uns zur Arbeit bringen, zur Schule, zur Uni. Im Sommer und im Winter. Jeder Kilometer auf dem Rad reduziert Lärm und Abgase und erhöht damit die Lebensqualität. Doch dafür muss man sich zuerst einmal auf die Straße wagen. Deshalb beinhaltet der Radentscheid Bayern die „Vision Zero“: Das Ziel lautet, keine im Straßenverkehr getöteten Radfahrer*innen mehr!“

Kurt Bayer vom Verkehrsclub Deutschland ging auf den notwendigen Ausbau nicht nur der Fahrradwege selbst ein: “Es braucht nicht nur sichere Radwege, sondern auch die passende Infrastruktur vor Ort in Schulen, Betrieben und Behörden: Überdachte und sichere Fahrradstellplätze in ausreichender Anzahl, Umkleiden, Duschen, Trockenraum für Kleidung.
So wie man an Parkplätze für Autos denkt, sollte man eigentlich auch an die Bedürfnisse von Fahrradfahrern denken.

Georg Kestel vom BUND Naturschutz Deggendorf nahm in seiner Rede Bezug auf den Klimawandel in Deggendorf, aber auch auf lokale Verkehrsprobleme. „Ein Ausgangspunkt für die Organisation der Sternfahrt und der Fahrraddemo waren die Überlegungen zum Bau einer weiteren Brücke für den Autoverkehr über die Donau in der Stadt Deggendorf.“ Die beste Lösung für Stauprobleme in Fischerdorf sei aber nicht eine neue Brücke, sondern großräumig die Einsparung von unnötigem LKW-Verkehr auf der Autobahn und die Verlagerung auf die Bahn. „Vor Ort, für den lokalen Verkehr, müssen die Alternativen zum Auto so ausgebaut werden, dass Menschen problemlos, zeitsparend und günstig entweder mit dem Rad oder mit Bus und Bahn zum Arbeitsplatz, zur Ausbildung oder in die Schule kommen.“

In die Verkehrswende muss jetzt endlich Bewegung kommen, nachdem die früheren Bundesverkehrsminister Dobrindt und Scheuer von der CSU in diesem Bereich als echte Totalversager in die Geschichte eingehen werden.

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