Mit einem voll besetzten Grünen Büro in der Amanstraße und gut 40 engagierten Gästen haben Bündnis 90/Die Grünen Deggendorf am Donnerstagabend ihren Wahlkampfauftakt für die Kommunalwahl 2026 eingeläutet. Im Mittelpunkt stand das Thema „Mobilität in und um Deggendorf“, das der frisch nominierte OB-Kandidat Christian Heilmann-Tröster gemeinsam mit Toni Schuberl, MdL, als zentrales Zukunftsthema für die Region definierte.
Konkrete Lösungen statt leerer Versprechungen
In seinem Impulsvortrag betonte Schuberl, dass eine funktionierende öffentliche Verkehrsanbindung nicht nur klimapolitisch notwendig, sondern auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit sei:
„Wer den ÖPNV am Land nicht fördert, nimmt den Bewohnerinnen und Bewohnern die Freiheit, auf ein Zweitauto zu verzichten – und das ist richtig teuer für uns alle.“
Als Beispiel führte er an, dass Familien ohne ausreichende Bus- und Bahnverbindungen oft gezwungen seien, ein zweites Fahrzeug anzuschaffen – für Arbeitswege, Einkäufe oder Arzttermine. „Das ist weder zukunftsfähig noch gerecht. Eine gute Bahnverbindung ist gelebte Daseinsvorsorge“, so der Landtagsabgeordnete.
Ein zentrales Projekt der Grünen für Niederbayern ist die Ausweitung des S-Bahn-Netzes, das auch ländliche Regionen besser anbinden soll. Schuberl unterstrich, dass gezielte Investitionen und die Reaktivierung stillgelegter Strecken echte Alternativen zum Individualverkehr schaffen könnten – und damit Lebensqualität, Teilhabe und Standortattraktivität sichern.

Demokratie braucht Haltung – auch vor Ort
Neben Mobilität stand auch die Verteidigung demokratischer Werte im Fokus. Schuberl präsentierte sein aktuelles Buch „Aus Worten werden Taten – Ein Braunbuch“, in dem er dokumentiert, wie rechtsextreme Narrative über die AfD Einzug in den Landtag halten. „Demokratie beginnt dort, wo Menschen sich einmischen – auch, wenn’s unbequem wird“, machte er deutlich und betonte die Notwendigkeit, demokratiefeindlichen Tendenzen mit Klarheit und Wissen zu begegnen.
Lokale Bezüge und lebendige Diskussion

OB-Kandidat Christian Heilmann-Tröster brachte die Debatte auf lokale Herausforderungen: „Wir brauchen in Deggendorf keine neuen Verkehrsflächen, sondern neue Ideen für gerechte, nachhaltige Mobilität.“ Themen wie das geplante Radwegekonzept, sichere Radrouten und die Frage nach sinnvollen Alternativen zu Autobahnausbauten wurden kontrovers diskutiert. Die Atmosphäre war geprägt von hohem Engagement – viele Gäste beteiligten sich mit Fragen, und der Abend endete erst nach intensiven Gesprächen und einem symbolträchtigen „scharfsinnigen Ingwer-Shot“, der für den frischen Kurs der Grünen Deggendorf stand.
Sabine Peters, Organisatorin des Abends, zog ein positives Fazit: „Das war genau der Auftakt, den wir uns wünschen – engagiert, lebendig und mit klarer Haltung. Wir zeigen: Grüne Politik lebt hier in Deggendorf – sichtbar, ansprechbar und voller Energie.“
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