Die Energiewende gelingt nur gemeinsam

Zum Vortrag von Prof. Dr. Rolf Bank – bis 2015 Leiter der Forschung und Entwicklung bei MAN Solutions – zum Thema „Energiewende ohne Energiespeicher?“

Prof.Dr. Bank (zweiter von rechts) mit den Grünen Veranstaltern (von rechts) MdL Toni Schuberl, Markt- und Kreisrätin Maren Lex, Marktrat Matthias Schwinger und Organisator Robert Heydenreich

Rund sechzig Gäste waren ins Stadthotel gekommen um sich über den momentanen Stand auf dem Weg zur Energiewende zu informieren.

Aktuell liefern in Deutschland Kernenergie, Erdgas, Steinkohle und Braunkohle noch ca. 54% der Energie. Um diese Energieträger durch erneuerbare zu ersetzen, ist eine Verdoppelung der regenerativen Energieträger notwendig.

Die Wende hin zu erneuerbaren Energien kann vor allem durch die Elektrifizierung von Prozessen und Abläufen in den drei Bereichen Mobilität, Industrie und Gebäudeheizung erreicht werden. Durch die Elektrifizierung steigt aber der Strombedarf insgesamt erheblich und wird sich bis zum Jahr 2050 mindestens verdreifachen. Der Zubau von erneuerbaren Energien muss deshalb massiv gesteigert werden, um 2050 CO2-neutral zu sein.

vor allem der Zubau von Windenergieanlagen nahm seit 2018 kontinuierlich ab.

Der Bedarf an Elektrizität schwankt im Lauf des Tages wie auch im Jahreslauf. Stromangebot und Stromnachfrage müssen deshalb auf einander abgestimmt werden. Dazu braucht es eine Koppelung der unterschiedlichen Sektoren, wie Haushalte, Heizung, Mobilität und Industrie. So kann der Zusammenschluss von mehreren Haushalten z.B. Schwankungen im Strombedarf verringern, über strombetriebene Wärmepumpen kann geheizt werden. Tagsüber können z.B. bidirektional ladbare Autos geladen werden. Nachts liefern sie dann Strom an die gekoppelten Haushalte, wie es bspw. in einem Stadtviertel von Utrecht schon umgesetzt wird.

2020 wurden mehr als 6 Milliarden Kilowattstunden „abgeregelt“ – sind also ungenutzt geblieben!

Es ist deshalb sinnvoll, den Strom zu speichern oder mit Hilfe von Sektorenkoppelung zu nutzen, statt Anlagen bei Überproduktion abzuschalten. Auch zum Ausgleich der unterschiedlichen Strombedarfe und zur Stabilisierung der Stromnetze sind in jedem Fall Energiespeicher nötig.

Ob Batteriespeicher oder die Umwandlung von Strom in Wasserstoff oder Methangas, die Methoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Während bspw. für den Transport von Wasserstoff die Infrastruktur noch fehlt, kann für den Transport von Methan das vorhandene Erdgasnetz sofort verwendet werden.
Energiespeicher für nahezu alle Größen und Leistungen sind bereits lieferbar, es fehlen jedoch die nötigen politischen Rahmenbedingungen für den schnellen, wirtschaftlichen Ausbau. Energiespeicheranlagen sind erst ab einer gewissen Größe rentabel, die Wirtschaftlichkeit sei aber letztendlich entscheidend.

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Ein Kommentar

  1. Alle Politiker reden von der Wasserstoff Zukunft, aber Unmengen an erneuerbarem Strom wurde heuer wieder weggeschaltet, ein Skandal! Die Technologie ist vorhanden, aber wer investiert?