„Grüne Energiewende in Bayern“

(v.l.:) Bezirkstagskandidat Stefan Seidl, Bezirksrätin Mia Goller, Ludwig Hartmann, Bezirkstagskandidatin Sarah Akhtar, Direktkandidat für den Landtag Christian Heilmann-Tröster

Ludwig Hartmann auf der Kreisversammlung am 26.01.2023 in Plattling

Grünen-Direktkandidat Christian Heilmann-Tröster konnte neben dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Landtag, MdL Ludwig Hartmann auch Bezirksrätin Mia Goller begrüßen.

Ludwig Hartmann referierte in beeindruckender Weise über die geplante Energiewende in Bayern.

„Unser bisheriges Energiesystem ist verwundbar!“ stellte Hartmann klar. „Mit dem überarbeiteten Erneuerbare-Energien-Gesetz wurde dank der grünen Regierungsbeteiligung bereits viel erreicht“ – Niederbayern steht in Sachen erneuerbare Energien an erster Stelle in Bayern – ausbaufähig ist jedoch die Windenergie. Ludwig Hartmann: „Söder hat mehr Minister ausgetauscht als Windräder gebaut“. Nötig sei eine Versechsfachung der Windräder, und auch bei der Sonnenenergie brauche es noch eine Vervierfachung der Photovoltaikanlagen.

Die Voraussetzungen für die Umstellung seien sehr gut: Die technischen Fragen sind gelöst, die Stromschwankungen bekomme man in den Griff.

Was passieren muss:

  • Energieunabhängig werden: Dank der Grünen in der Ampelregierung geschafft. Das Land habe gezeigt, wozu es in der Lage ist.
  • Energiepreise in den Griff bekommen: Dank der Strom- und Gaspreisbremse weitgehend gelungen.
  • Raus aus den fossilen Energien: Bürokratie abbauen, kleine Photovoltaikanlagen fördern.
  • Ohne Handwerk keine Energiewende: Hartmann fordert eine Stärkung des Handwerks, eine bessere Förderung der Berufsschulen.
  • Einspeisemöglichkeiten verbessern: Der Netzausbau war bisher nicht vorausschauend, das Netz nicht auf den steigenden Strombedarf vorbereitet. Stromleitungen sollten keine Einbahnstraßen sein, der Strom aus der Solarenergie müsse nach Norden, der aus der Windenergie nach Süden fließen können.
  • Neue Ideen umsetzen: Biogas muss genutzt werden, wenn Wind und Sonne nicht liefern. Die Nachfrage muss sich nach dem Angebot richten, der Strom muss verbraucht werden, wenn er günstig und viel davon da ist. Energielieferanten zusammenschalten: „Wir müssen lernen, große Strommengen schnell verschieben zu können.“

Es gelte den Milliardenmarkt Energie neu aufzuteilen. Wind und Sonne machen jetzt schon die Energiepreise stabiler und planbarer. Viele Unternehmen wollen bereits in Anlagen investieren, um unabhängiger von den Preisschwankungen zu werden. Um das Fundament für die Zukunft zu bauen und die Weichen richtig zu stellen, muss die Politik in Vorleistung gehen.

Hartmann plädierte für mehr Wertschöpfung in der Region: „Wollen wir das Geschäft mit der Windkraft nur dem Norden überlassen?“ Auch die Privatisierung der Wasserkraftwerke seit Ende des 20. Jahrhunderts war ein Ziel von Hartmanns Kritik. Hier müsse das Rad zurückgedreht werden, kritische Infrastruktur gehöre in die öffentliche Hand.

Solar- und Windenergie auf Basis des Energiewendegesetzes sei ein Erfolgsmodell. „Wir müssen zeigen, wie es geht. Damit wird Bayern Weltmarktführer im Klimaschutz.“ Grün in der Regierung sei deshalb dringend nötig. „Handeln wir jetzt, machen wir die Landtagswahl zu einer Abstimmung über die Energiewende“, so Hartmanns Forderung, die viel Applaus erntete. „Wir haben nicht noch einmal fünf Jahre Zeit bis zur Energiewende.“

Im Anschluss an seine Rede beantwortete Hartmann eine Reihe von Fragen der Zuhörer*Innen, u.a. zu Fördermöglichkeiten, Wasserstoff und Strompreiszonen.

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