Verfehlte Verkehrspolitik

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Pressemitteilung, 8.8.2023

zu „A3-Ausbau: Start 2025 zeichnet sich ab“, Deggendorfer Zeitung vom 05.08.23

„Der 6-spurige Ausbau der A3 zwischen dem Kreuz Deggendorf und Hengersberg ist nicht zielführend und verschlingt nur Unsummen, die anderweitig wesentlich besser eingesetzt wären. Der durchgehende zweispurige Ausbau der Bahnlinie Plattling – Landshut würde deutlich weniger kosten und wäre wesentlich sinnvoller“, so Matthias Schwinger, Kreisrat von B’90/Die Grünen.

Die genannten Kosten von gut 300 Mio Euro für die knapp 12 Kilometer einschließlich der Brücke bezeichnet Bauingeneur Ernst Friedl, Mitglied im Arbeitskreis Mobilität der Grünen im Kreis Deggendorf, als völlig unrealistisch. „Das sind Zahlen von 2015. Seither haben sich die Preise auch im Tiefbau deutlich erhöht, Stahl wurde z.B.um ein Vielfaches teurer. Die ähnlich lange, aber nur 4-spurige Rheinbrücke der A40 wird momentan mit 500 Mio Euro veranschlagt. Da kann man sich ausrechnen, was die 6-spurige Brücke in Deggenau kosten wird.“

Wenig glaubwürdig mutet auch die Aussage an, man müsse ohnehin sanieren, da die Brücke am Ende ihrer Lebenszeit sei. Das Bundesamt für den Straßenverkehr (BaSt) gibt die Lebensdauer solcher Brücken mit ca. 80 Jahren an. Die Brücke in Deggenau wurde 1975 eröffnet, ist also noch keine 50 Jahre alt. Der Vertreter der Autobahn GmbH sagte bei der Infrastrukturkonferenz in Fischerdorf wörtlich, die Brücke habe noch 15 bis 20 Jahre. „Im Klartext: Es geht nicht darum, eine überalterte Brücke erneuern zu müssen und in diesem Zug auf sechs Spuren auszubauen. Umgekehrt sieht’s aus: Man will den Ausbau und muss gezwungenermaßen eine neue Brücke errichten. Im Übrigen erhielt die Brücke im neuesten Zustandsbericht des BaSt die Note 2,3 bzw. 2,9., was ebenfalls nicht dafür spricht, dass sie dringend erneuert werden müsste“, so Christian Heilmann-Tröster, Grünen Kreisvorsitzender.

Die Bauzeit wird mit ca. 6 Jahren angegeben. Dazu Matthias Schwinger: „Da kann man sich in und um Deggendorf auf ein großes Verkehrschaos freuen.“

Ein wichtiges Argument ist stets der dann zu errichtende Lärmschutz vor allem für Deggenau und Seebach. Heilmann-Tröster: Den könnte man, wenn man denn unbedingt wollte, auch ohne Ausbau hinbekommen. Das wäre sicher schwieriger, aber machbar und rechtssicher zu begründen.“

Christian Heilmann-Tröster
Kreisvorsitzender B‘90/Die Grünen DEG

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