Aktionsbündnis „Klimaentscheid Deggendorf“ bei Kreisversammlung der Grünen

Bei der Kreisversammlung von Bündnis90/Die Grünen stellte sich das Aktionsbündnis „Klimaentscheid Deggendorf“ vor.

Georg Kestel, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Deggendorf, Bund Naturschutz in Bayern e.V.

Georg Kestel informierte detailliert über das Bündnis, hinter dem engagierte Bürgerinnen und Bürger stehen, Mitglieder von Klimaschutzbewegungen, Umweltverbänden und politischen Parteien. Es gelte, keine Zeit mehr zu verlieren, denn schon jetzt habe die Erderwärmung massive Folgen: die Zunahme von Dürren, häufigere Hitzetage, Stürme und Starkregen. Während einerseits die Hochwasserrisiken dramatisch steigen, sinken gleichzeitig die Grundwasserstände. Durch den Klimawandel ausgelöste Schäden haben nachweislich zugenommen.

Nur durch rasches gemeinsames Handeln sei das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens noch zu erreichen, betonte Kestel. In Zusammenarbeit mit GermanZero will das Aktionsbündnis die angestrebte Klimaneutralität realisieren. Gerade die Kommunen müssten hierfür die Weichen stellen. Zudem biete konsequenter Klimaschutz auch Chancen: „Deggendorf wird durch die vorrangige Nutzung erneuerbarer Energien, durch zukunftsfähiges Bauen, durch Erhalt und Sanierung von Bausubstanz, durch umweltfreundlicheren Verkehr und durch hochwertige Grünflächen lebenswerter und attraktiver“, heißt es in den beiden Bürgerbegehren des Aktionsbündnisses.

Im Energiemasterplan des Landkreises von 2015 wurde festgestellt, dass der CO2-Ausstoß in Deggendorf pro Einwohner bei 13,72 Tonnen lag, und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Deshalb sei nun eine klare Zielsetzung erforderlich: Deggendorf soll bis 2035 klimaneutral sein. Ein geeignetes Planungsbüro soll innerhalb eines Jahres einen Klima-Aktionsplan für die Stadt Deggendorf erstellen, worin geeignete Maßnahmen für alle Akteure und für alle relevanten Handlungsfelder vorgeschlagen werden. Darunter fallen die Bereiche Bauen und Bauleitplanung, Wohnen, Arbeiten, Freizeitgestaltung, Verkehr, Energieerzeugung und -speicherung, sowie die Land- und Forstwirtschaft. Auch Wälder und Moore sind miteinzubeziehen.

Kestel zeigte am Beispiel von Traunstein, wie ein konsequenter mess- und überprüfbarer Fahrplan aussehen kann: Für jedes Jahr bis 2035 ist hier für verschiedene Bereiche ein CO2-Budget festgelegt, bis hin zur Klimaneutralität 2035.

Abschließend appellierte Kestel an die Anwesenden, die beiden Bürgerbegehren „Stadt Deggendorf bzw. Landkreis Deggendorf klimaneutral bis 2035“ zu unterstützen. Bis Ende 2021 waren bereits 70 Teams in ähnlicher Weise für die Klimaneutralität aktiv, in zahlreichen Kommunen hat man sich bereits für diesen Weg entschieden.

Es ist anzuerkennen, dass die Stadt Deggendorf entschieden hat, einen Klimamanager einzustellen, etliche Landkreisgemeinden denken zumindest über einen solchen Schritt nach.

Maren Lex, Kreisvorsitzende und Landratskandidatin der Grünen, pflichtete Kestel bei und versprach, sich dafür einzusetzen, dass der Landkreis Degendorf den Beispielen Traunstein und Landshut folgt.

Die anwesenden Mitglieder von Bündnis90/Die Grünen sicherten ebenfalls ihre Unterstützung zu.

Christian Heilmann-Tröster
Kreisvorsitzender B’90/Die Grünen Deggendorf

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